Die Heldenreise und mein Buch – Teil 1

4 gelbe Karteikarten, Heldenreise

Der Beginn einer Helden Reise

Heute ist eine echte Heldenreise dran, naja, eigentlich ist es ja eine Heldinnenreise. Denn ich wachte auf und hatte keine Ahnung, was ich am heutigen Tag für meine Blog-Dekade bloggen sollte. 🙄

Ni idea, wie die Spanierin sagen würde und das Wissen, dass die angefangenen Artikel nicht weit genug recherchiert waren, so dass sie noch ein wenig Zeit brauchten.

So hörte ich mir das erste Video von Monika Stolina an. Sie macht gerade einen Beta Kurs zum Thema:

Archetypen – ihr Potential für unser Leben und Schreiben.

Schon im letzten Kurs bei ihr hatte es mir die Heldinnenreise angetan. Und ich fing an, meine Gedanken schweifen zu lassen.

Ist nicht auch das Schreiben eines Sachbuchs eine echte Heldinnenreise? Es gibt Begeisterung, es gibt Themen, die sich einfach runter schreiben, es gibt Krisen, die Autorin ist verzagt, die Themen sperren sich, man streicht und schreibt neu und und und …

Vielleicht die Themen als Protagonist:innen?

Manchmal erscheinen auch die Themen selber wie Protagonisten eines Buches. Das Nervensystem ist manchmal ein wenig widerspenstig, wie eine echte Diva. Die Anatomie kann heldenhaft und standhaft sein, denn sie scheint sich klar und deutlich zu positionieren. Der Kehlkopf ist der wahre Held der Stimme, aber kann natürlich durch die Interventionen der Ästhetik, die mal als Freundin und manchmal als Feindin auftritt sehr durcheinander gebracht werden. Was sind die Helfer und Unterstützerinnen in der Situation?

Ich könnte also ein anatomisches Schauspiel kreieren. Coole Idee.

Aber mehr noch interessierte mich in diesem Moment die Heldinnenreise der Autorin. Also meine eigene Reise. Die ist ja noch lange nicht zu Ende, denn das Buch ist weder fertig noch veröffentlicht. Ich schätze, in der Phase der Veröffentlichung wird noch einiges auf mich zukommen bis ich endlich mit dem 12. Schritt der Reise, der Rückkehr der Heldin mit dem Elixir in Form meines Buches angekommen sein werde.

Stationen der Heldinnenreise

So ließ ich den Tag über diese Idee in mir reifen. Die Sonne schien, ich saß im Café, der Tag war wunderbar und dann kamen die Ideen wie von selber.

Wein, Hilkea Knies, Lech, Füssen, Schiffswirtschaft
In Füssen, in der Schiffswirtschaft, direkt am Lech

Eine Heldinnenreise besteht aus 12 Stationen. Monika hatte sie uns heute morgen alle erzählt und erklärt. Die Karteikarten waren gekauft und los ging es.

Genau wie mein Buch besteht die Heldinnenreise aus drei Teilen, die sich jeweils in 4 Schritte gliedern. Teil 1 ist der Anfang.

Schritt 1:

Die gewohnte Welt der Heldin

Schreiben ist für mich schon sehr lange gewohnt. Allerdings bisher nur in Form eines Tagebuchs. Seit ich 14 bin schreibe ich. Wenn ich manchmal in meinen alten Tagebüchern lese, handeln sie meist von Krisen und Liebeskummer. Sobald ich in meinem Leben glücklich war bestand kaum Notwendigkeit zu schreiben. Das ist bis heute so geblieben.

Auch Vorträge, die ich seit mehr als 10 Jahren halte, schreibe ich immer auf. Ich formuliere sie aus, achte darauf, dass die Sätze gut klingen, auch wenn ich nur einen Bruchteil des Vortrags wirklich ablese, wenn ich ihn in den Ausbildungen, die ich leite und begleite halte. Ich habe den großen Vorteil, dass ich spannend ablesen und dann wieder frei reden kann. Die Übergänge sind fließend und das Schreiben sorgt dafür, dass ich meine Vorträge in allen Formen und ihren Variationen schriftlich gespeichert habe.

Ich habe auch schon immer E-Mails und Briefe geschrieben. Dabei gebe ich mir Mühe, dass meine Schriftsprache einem Gespräch mit den Menschen sehr nahe kommt. Etwas, was ich über die Jahre anscheinend perfektioniert habe. Denn heute bekomme ich oft die Rückmeldung, meine Blog Artikel seien so lebendig und würden sich locker lesen lassen. Diese Rückmeldung freut mich immer wieder sehr.

gelbe Karteikarte, Schritt 1, Heldenreise
Die Notizen zu meinem 1. Schritt der Heldinnenreise zu meinem Buch

Die Schwächen, die Sehnsucht, das Verdrängte der Heldin

Nunja, meine Schwächen. Hm, ich bin etwas unstet, man könnte fast sagen unzuverlässig in meinen Interessen. Ich kann mich total für etwas begeistern, aber wenn ich es nicht mehr spannend finde, dann bleibt es halt liegen und wird einfach nicht fertig.Ich habe mich lange dafür geschämt. Aber nun weiß ich, dass ich eine Scanner Persönlichkeit bin. Das hat mich sehr entlastet und ich habe aufgehört, mich dafür zu kritisieren, dass ich so viele Interessen habe und nicht alles intensiv verfolgen kann. Ich bin halt eine Vielbegabte und keine Koryphäe auf all den Gebieten. Dafür kenne ich meist die Koryphäen in den entsprechenden Fachgebieten. Glaubt mir einfach, das hilft enorm. 😎

Und meine große Sehnsucht geht schon lange in die Richtung Schreiben. Über die Rabine-Methode und die Erkenntnisse über das Autonomen Nervensystem in Verbindung mit der Stimme. Diese Themen üben schon lange eine große Faszination auf mich aus.

Soweit zur Vorstellung der Protagonistin, der Heldin dieser Reise, der Autorin, die am Anfang nicht einmal aussprechen kann, dass sie eine Autorin ist.

Schritt 2:

Der Ruf des Abenteuers / der Call-to-action

Endlich passierte es. Scheinbar von jetzt auf gleich wurde ich arbeitslos. Mutti Merkel sagte an einem Montag um 18 h, ich dürfe nicht mehr arbeiten. Keine Seminare mehr, nicht mehr Singen, keine Singegruppen, kein Einzelunterricht Gesang, einfach NICHTS MEHR!

gelbe Karteikarte, Schritt 2, Heldenreise
Die Notizen zu meinem 2. Schritt der Heldinnenreise zu meinem Buch. Mutti verbietet mir zu arbeiten 😉

Ich kam gerade aus einer Woche der Meditation vom Benediktushof. Ich war innerlich ruhig und gelassen, dachte, das würde bald vorgehen und meditierte einfach weiter. Jeden Morgen, jeden Abend. Die Tage über ging ich spazieren im Wald, traf meine besten Freundinnen zu Waldspaziergängen und freute mich unendlich, dass ich nicht mehr selbst und ständig arbeiten musste.

Ich hatte ZEIT. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so viel Zeit hatte.

Und auf einmal kam er, der Ruf. Ich fing von jetzt auf gleich an zu schreiben. Jeden Tag. Ich überarbeitete meine Vorträge, schrieb eine Gliederung und schrieb und schrieb. Es war eine unglaubliche Zeit für mich.

Schritt 3:

Die Weigerung / die Wunde

Als Autorin verstehe ich mich nicht. Das sind andere. Ich schreibe doch einfach nur wissenschaftliche Fakten auf. Ich halte mich an meinen Vorträgen fest. Immer öfter plagten mich Zweifel:

  • Ist das eigentlich alles richtig, was ich hier schreibe?
  • Ist es zu simpel?
  • Ist es zu kompliziert? Ich war nicht sicher, ob ich wirklich genug wusste.
  • Habe ich eigentlich wirklich etwas zu sagen?
  • Ist das überhaupt innovativ? Kann man das nicht ohnehin schon überall nachlesen?
  • Wird mich jemand lesen wollen, wird mich jemand verstehen?
gelbe Karteikarte, 3. Schritt, Heldenreise
Die Notizen zu meinem 3. Schritt der Heldinnenreise zu meinem Buch

Ich wollte alles verbinden: mein Wissen über die Stimme, über die Rabine-Methode verbinden mit dem Autonomen Nervensystem, aber auch mit den Faszien und den drei Körperpsychotherapieverfahren, die ich gelernt hatte. Dazu noch meine persönlichen Erfahrungen durch Meditation und in Tantra Gruppen. Auch mein Weg zu mir als Frau, die Beschäftigung mit meiner Sexualität und Erotik ist nicht ganz unwesentlich für die Sichtweise, die ich auf das Leben, die Arbeit und damit auf mein Buch habe. Das alles sollte darin vorkommen.

Aber alles in einem Buch schien viel zu viel zu sein, ohne roten Faden, ohne Richtung.

Die Zielgruppe war überhaupt nicht klar. Ich wollte über wissenschaftliche Themen schreiben, über Anatomie und Neurologie, aber es sollte nicht trocken und öde sein.

Aber wenn ich Geschichten erzähle, wenn ich es spannend machen möchte, so dass es viele Menschen verstehen, wird es dann nicht platt?

Ich war irgendwann komplett blockiert und es folgte nahtlos …

Schritt 4:

Begegnung mit zwei sehr unterschiedlichen Mentor:innen

gelbe Karteikarte, Schritt 4, Heldenreise
Notizen zum meinem 4. Schritt der Heldinnenreise zu meinem Buch.

In dieser Krise erinnerte ich mich an meinen Studienkollegen Frank Domnick. Er hatte einen tollen Roman geschrieben, den ich bei einem Urlaubs-Quiz gewonnen hatte und der mir unglaublich gut gefiel. Ich habe ihn voller Begeisterung bei Amazon rezensiert. Danach schrieb er einen Reisebericht, den ich auch gelesen habe und der mir ebenfalls supergut gefiel. Ich schrieb ihm eine E-Mail und fragte ihn um Rat. Er unterstützte mich und erklärte sich bereit, ein Kapitel zu lesen und mir ein Feedback zu geben.

Das Feedback war großartig. Es war unglaublich genau, sowohl sprachlich als auch inhaltlich.

Ich hatte das Gefühl, alles neu, alles ganz anders machen zu wollen und machte mich mit Begeisterung an die Überarbeitung. Aber nach einiger Zeit wusste ich nicht mehr, für wen ich dieses Buch eigentlich schreiben konnte und wollte. Mein Schreibstil kam mir auf einmal nicht mehr wie ich selber vor. Ich zweifelte am gesamten Projekt, weil es so viele Dinge gab, die mich in ganz verschiedene Richtungen zogen.

Wenn du das hier liest, lieber Frank, ich danke dir nochmals von Herzen. Es war ein wesentlicher Schritt auf meinem Weg. Ich wusste irgendwann, was ich nicht wollte. Und wartete … Und suchte weiter nach mir in meiner “Schreibe”. Und ich machte mir viel mehr Gedanken darüber, für wen ich eigentlich schreiben wollte.

5 Beta Kurse, eine Mentorin

Und dann trat meine Mentorin Monika Stolina auf den Plan. Ich hatte Zeit, fand ein Angebot mit Beta Kursen und machte fünf Kurse gleichzeitig. Drei davon gingen ums Schreiben. Und einen davon leitete Monika. Ihre etwas unkonventionelle Art und die Begeisterung für jede der Autorinnen und deren Bücher machte mir Mut. Alle Aufgaben, die sie uns gab waren spannend und inspirierten mich. Und nicht zuletzt entsprach mir ihre Herangehensweise ans Schreiben sehr.

Ich liebte das Clustering und schrieb relativ ungeordnet, aber total inspiriert. Mal war es Anatomisches, dann schrieb ich übers Tanzen, dann über die Wirkung des Autonomen Nervensystems. Ich machte danach das Urknall Wochenende und einen 33 Tage Kurs und schrieb täglich wie im Fieber. Die Autorinnenlesungen machten mir großen Spaß.

Aber was mich am meisten beeindruckte war unsere erste Einzelsitzung.

Das erste verblüffende Einzelcoaching

Ich las Monika mein Inhaltsverzeichnis vor. Sie ist keine Stimmexpertin, aber sie hörte sich meine recht speziellen kurzen Erklärungen zu all meinen anatomischen und neurologischen Kapiteln an, dann meine Ausführungen zu Ken Wilber und der Kommunikation, zu Meditation und Tanzen und sagte dann: “das wird ein dreibändiges Grundlagenwerk. Nachdem du das geschrieben hast, hast du einen Expertinnenstatus, das ist wunderbar. Bis Kapitel … ist der 1. Teil, wissenschaftliche Grundlagen, dann kommt der 2. Teil, der spirit und dann solltest du einen 3. Teil dran hängen mit Übungen und Anregungen. Und in unserem Schreibkurs wird der 2. Teil unser Thema sein. Den 1. Teil könntest du so überarbeiten und veröffentlichen.”

Wow, was für ein Feedback. Den 3. Teil hatte ich gar nicht erwähnt, hatte aber schon längst Notizen dazu gemacht. Auch Frank hatte mich ermutigt, mehr Praxis mit einzubringen.

Und so endete Teil 1 meiner Heldinnenreise mitten im Abenteuer Buch.

 

 

 

 

2 Kommentare

  1. Liebe Hilkea, ich bin so gespannt, wie deine Heldinnenreise weitergeht. Du schreibst so wundertolle Blogartikel. Dein Buch wird ein Renner… liebe Grüße 🖖, deine Schreibschwester Marion

    1. Danke, liebe Marion. Ich bin selber auch sehr gespannt auf meine weitere Reise, hihi. Wie schön, dass ich solche Schreib-Schwestern habe 🙏

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