Goldener Oktober – Herbst – Erntezeit
Im Oktober ging es endlich wieder richtig los mit der Arbeit mit Voice Experience. Ich meine, wir arbeiten schon seit gut einem Jahr, aber da ging es endlich wieder los mit Kursen und es floss auch endlich wieder Geld. Nicht immer nur raus, sondern auch rein.
International startete es mit einem Kurs “Que es Belting?” für unsere spanisch sprechende Community. Wir hatten ein “Conversatorio sobre la voz”, ein Gespräch über die Stimme, dann den offiziellen Kurs und zwei Wochen später ein Q&A. Und was soll ich sagen, es war wunderbar. It was so amazing. Estuvo muy maravilloso.
Ich mag die Energie der Menschen, die in der Hauptsache aus Argentinien waren.
Das Q&A war hochspannend. Wir kamen so gut ins Gespräch.
Urlaub in Füssen für eine Woche
Direkt nach dem Kurs für die internationale Community machte ich mich mit meiner besten Freundin auf den Weg nach Füssen. Auf der einen Seite habe ich wie schon so oft meinen Sohn besucht, aber natürlich haben wir uns auch beim Wandern erholt, bevor die heftige Zeit mit Voice Experience weiter ging.
Und wir hatten Glück. Mega Wetter.
Wir konnten auf der Terrasse sitzen und mit einem Kaffe noch die Herbstsonne genießen.
Und fast jeden Tag war wandern möglich. Es verschlug mich zum wiederholten Mal an den Weißensee. Dieser See ist einfach wunderschön. Die eine Seite liegt ganz im Wald und von jedem Punkt sieht der See wieder anders aus. Ich weiß nicht, wie viele Bilder ich schon gemacht habe, weil ich immer wieder begeistert bin.
Zwischendrin schaute ich mir noch ein Haus an, was vielleicht für Kurse von Voice Experience geeignet sein könnte. Wunderbar alte Möbel aus einem Hotel. Ich konnte nicht widerstehen, auf diesem Sofa konnte ich einfach nicht normal in die Kamera schauen. 😂
Und am letzten Abend noch eine schöne, steile Wanderung zur Roten Wand. Zusammen mit meinem Sohn. Wir beide photographieren einfach sehr gern. Es war ein toller Ausblick. Und beim Wandern ist viel Zeit, miteinander zu reden. Ich bin sehr glücklich, dass das so gut bei uns beiden geht. ❤️
Den Ausblick möchte ich euch auf alle Fälle nicht vorenthalten.
Volle Kraft voraus für Voice Experience
Und dann steppte der Bär so richtig los. Kaum aus Füssen zurück, ging die Werbung in die Vollen, denn Ulla und ich starteten unseren ersten Kurs, der über Facebook in einer geschlossenen Gruppe stattfand. Facebook Ads schalten und Gruppe vorbereiten. Unser erstes Probelive, was wir in die Gruppe streamen wollten landete für einen kurzen Moment öffentlich auf unserem Profil. Nuja, shit happens und wir wissen wenigstens, wie man etwas löschen kann. Das ist im Internet immer von Vorteil. 😂
Start der Gruppe
Und dann war es soweit. Der Zoom war eröffnet und es hatten sich doch einige angemeldet. Am Anfang waren unsere Hoffnungen riesig. Wer weiß, wie viel hundert Leute mitmachen würden bei unserem Kurs:
Dann dachten wir, es würde sich niemand anmelden und das Ganze sei der totale Flop. Und dann war es am Ende doch sehr gut. Spannende Menschen, genau unsere Zielgruppe, die nicht leicht anzusprechen ist, denn wir sind sehr spezialisiert. Wir sprechen in der Hauptsache Sänger:innen an, die sowohl erfolgreich auf der Bühne stehen als aber eben auch das Unterrichten lernen oder vertiefen möchten. Zu uns kommt man vor allem, wenn man entweder gleich richtig gute Grundlagen lernen möchte oder endlich Erklärungen für das haben möchte, was man intuitiv anwendet, aber bisher zu wenig Wissen darüber bekommen konnte.
Wir sind gut durch unsere über 30-jährige Erfahrung und die sehr gute Ausbildung am Rabine-Institut, aber eben auch sehr spezialisiert. Das darf sich noch etwas mehr herum sprechen.
Die Arbeit im Kurs war dann toll. Wir haben jeden Tag ca. 25 Minuten Praxis mit Stimme gemacht, dann konnten sich die Teilnehmer:innen in 2er oder 3er Gruppen über ihre Erlebnisse austauschen. Und schließlich gab es Erklärungen. Ich entwickelte ein Workbook für jeden Tag, Ulla kümmerte sich um die Videos. Ich machte Facebook, sie machte Instagram. Wir sind einfach ein tolles Team wir zwei.
Themen unseres Learnworkshops
Wir waren jeden Tag sehr glücklich, wie wir die Themen mittlerweile in der kurzen Zeit auf den Punkt bringen. Gestartet sind wir mit dem Körper. Ein Medizinstudium ist nichts gegen uns. Wir sind nur viel unterhaltsamer.
Dann ging es weiter zur Atmung. Eigentlich ein Thema, mit dem man getrost einen ganzen Kurs zubringen könnte. Aber in den Rückmeldungen wurde klar, wie wirksam allein schon eine Körperübung sein kann und wie viel einem daran klar werden kann.
Danach war unser Vokaltrakt dran. Es ist der Resonanzraum, den wir beim singen nutzen. Und wenn man sich die Physiologie genau anschaut wird einem schwindelig, wie komplex die Frequenzen in diesem Raum herumschwirren und diese wunderschönen individuellen Klänge überhaupt erst ermöglichen, mit denen wir Menschen untereinander kommunizieren und Musik machen können.
Der vierte Tag war dem Hören gewidmet. Wir haben die Übungen, die wir gemacht haben angewendet, indem wir mit drei Sängerinnen individuell gearbeitet haben. Das war sehr spannend. So kamen wir in der Gruppe ins Gespräch, denn gerade beim Gesang will das Hören gelernt sein. Die Interpretationen des Klangs können so unterschiedlich sein. Es war toll, dass sich drei Sängerinnen fanden, die mit uns gearbeitet haben.
Und am letzten Tag war das Autonome Nervensystem das Thema. Ich bin mittlerweile sehr bewandert im Erklären der Zusammenhänge, denn ich beschäftige mich nun schon so viele Jahre mit der Rückwirkung auf die Stimme. Und es ist immer wieder faszinierend zu sehen, wie wirkungsvoll die Arbeit damit auf den Klang und den gesamten Menschen einwirken kann.
In der Facebook Gruppe waren eine Menge begeisterter Kommentare zu lesen. Und dann trudelten die ersten Anmeldungen für unseren Kurs Anfang November ein, wo wir bei The Basic all diese Themen ausführlicher behandeln werden – in Theorie, aber vor allem auch Praxis.
Werbung und Begeisterung
Und wir fangen langsam an, uns an “Werbung” zu gewöhnen. Ulla schrieb jeden Tag Newsletter und ich Facebook posts. Wir verstehen langsam, dass all das mit Werbung, wie wir sie kennen und hassen nicht viel zu tun hat, wenn wir einfach über unsere Arbeit berichten und unserer Begeisterung Ausdruck verleihen. Denn wir können Menschen weiter bringen, können ihnen helfen, haben eine Menge Antworten auf noch viel mehr Fragen. Es geht doch nicht darum, jemandem etwas aufzuschwatzen, was er oder sie gar nicht möchte. Sondern viel mehr ist es großartig, wenn wir unser Wissen, was wir in so vielen Jahren erworben haben weiter geben können an Menschen, die genau danach suchen. Und die “Werbung” dient allein dem Zweck, dass sie uns auch finden.
In diesem Sinn ende ich mit einem wunderschönen Bild, was in Wachenheim in den frühen Morgenstunden entstanden ist, als ich auf dem Weg in den Seminarraum war, indem die Ausbildung zur Lehrerin in der Rabine-Methode stattfindet.
Denn auch das stand für mich gleich im Anschluss auf dem Programm. Vorträge halten über den Vokaltrakt und praktische Übungen anleiten, die über die Verbindung des Autonomen Nervensystems eine Öffnung möglich machen.
In diesem Fall eine Öffnung des Resonanzraums fürs Singen. Aber natürlich ergibt auch das eine Öffnung, die mit unserer gesamten Persönlichkeit zu tun hat. Und letztlich ist es diese Öffnung bzw. das Glücksgefühl, diese Öffnung in sich zu spüren, die uns solche Begeisterung fühlen und weitergeben lässt, die uns seit Jahren trägt, wenn man das unglaubliche Glück hat, einer solch erfüllenden Arbeit nachgehen zu dürfen.
Einen großen Dank an alle, die uns über so viele Jahre ihr Vertrauen geschenkt haben.
Mit diesen starken Eindrücken endete heute bei strahlender Oktober Sonne mein Oktober.
Im November wird sich zeigen, wie viele Menschen wir im nächsten Abschnitt begleiten dürfen. Ich bin gespannt, ein wenig ängstlich, ob die Strategie aufgeht und schaue mit Neugier und Aufregung in die Zukunft.
Diese Blog-Artikel von mir sind im Monat Oktober erschienen:
Auf dieser meiner Weib- und Schreibseite:
Die goldenen Tore für mein Buch: Vokaltrakt
Mein Leben zu viert – Arnold Steinhardt. (1. Geiger im Guarneri-Quartett)
Träume sind Schäume – oder nicht? Über vergangene und zukünftige Träume von mir
Das 12 von 12 im Oktober 2021
Über die Schönheit der Traurigkeit
Ich – pur. Ein sehr persönlicher Blog Artikel
Und im Blog von Voice Experience entstanden noch folgende Artikel:
7 Tipps, wie du deine Stimme gut behandeln kannst
12 von 12 im Oktober 2021 – von mir und Ulla Keller gemeinsam
Liebe Hilkea, welch pralle Fülle unterschiedlichster Erlebnisse – mal wieder! Bei dir ist immer viel los, und du hast eine wunderbare Art dich mitzuteilen. Besonders feiernswert finde ich, dass ihr mindestens so gut, aber viel unterhaltsamer seid als ein Medizinstudium – glaube ich, ohne teilgenommen zu haben! Es macht einfach Spaß von dir zu lesen.