Dankbarkeit

geöffnete dankbare Hand

Alles, was ich über Dankbarkeit weiß…

Frau mit dankbaren Händen

Das war ein Schreibvorschlag von Monika Stolina am ersten Tag des Kurses mit 8 Geschichten an 8 Tagen, die inspirieren.

“Wenn es für ins so wichtig ist, unseren Weg zu gehen, dann sollten diejenigen, die uns den Weg bereiten wahrlich geehrt werden”

Wissen scheint mir im Zusammenhang mit der Dankbarkeit ein nicht ganz passendes Wort zu sein. Vielleicht eher “alles, was an Gefühlen und Gedanken in mir aufsteigt, wenn ich dem Wort Dankbarkeit nachspüre”

Dankbarkeit für die Grundlagen meines Lebens

Ich bin dankbar dafür, dass ich hier in Deutschland geboren wurde.

Ich bin dankbar, dass ich in diese Familie, mit den Eltern und Geschwistern geboren wurde.

Ich bin dankbar für meine Schulbildung, die ich erhalten habe.

Es gibt so vieles, wofür ich in meinem Leben dankbar bin. Und je älter ich werde, desto mehr kann ich erkennen und fühlen, was für ein Geschenk es ist, zu leben und all diese Möglichkeiten bekommen zu haben, das Leben schon so lange zu leben und tief zu erforschen.

Dankbarkeit für die Liebe

Schon so viel durfte ich in meinem Leben erleben. Ich habe einen Mann geliebt und mit ihm und unserem wunderbaren Sohn eine wirklich tolle Zeit gehabt. Auch wenn die Liebes-Beziehung zu diesem Mann in dieser Form nicht mehr existiert, ist doch viel Dankbarkeit da für die Zeit, die wir miteinander geteilt haben. Für die Liebe, die fließen durfte.

Und die Liebe zu unserem Sohn ist einfach immer wieder zu spüren. Sie scheint nicht zu enden, begleitet mich immer wieder. Gemeinsam mit der Freude, zu sehen und teilhaben zu dürfen, wie er in sein eigenes Leben gestartet ist. Und zu spüren, wie viel wir ihm mitgeben durften als Handgepäck für diese Reise.

Dankbarkeit für meinen Beruf und das Singen

Ich durfte meinen Lieblingsberuf erlernen. Ich durfte an einer Musikhochschule studieren. Kaum ein anderes Studium bedeutet so viel 1:1 Betreuung wie ein Musikstudium in Deutschland. Was für ein Geschenk. Ich habe tolle Menschen kennen gelernt, manche begleiten mich noch heute.

Ich habe einen wunderbaren Gesangslehrer kennen lernen dürfen, Eugen Rabine und bin einen langen Weg mit ihm, meinen Kolleg:innen und der Methode gegangen, die von ihm entwickelt wurde. Es war ein Startschuss für mein ganzes weiteres Leben, Denken und Fühlen.

Ich habe ein Institut mit einer Kolleg:in gründen dürfen, wo wir Menschen auf ihrem Weg mit ihrer Stimme begleiten. Die Linie geht weiter.

Und es war gleichzeitig so viel Raum da, dass ich meinen ganz eigenen Weg gehen konnte.

Dank an meine Eltern

Und da spüre ich die große Dankbarkeit an meine Eltern, die mich unterstützt haben – immer – in dem, was ich machen wollte, finanziell, mit Gesprächen, mit ihrer Liebe. Auch wenn mir diese Liebe manchmal nicht wirklich klar gewesen ist. Jeder Mensch liebt auf seine ganz eigene Art und Weise und zeigt die Liebe auf so unterschiedlichen Wegen. Auch das ist eine Erkenntnis, die bei mir mit dem Alter mehr und mehr wird.

Dankbarkeit und Demut

Und dann gesellt sich zu der Dankbarkeit auch noch die Demut.

Was wollte ich alles erreichen im Leben, was wollte ich alles bezwingen, was habe ich getobt, gezweifelt, war verzweifelt, war unendlich traurig, war wütend, kreuz-spinne-wütend, war ungerecht zu mir und vor allem auch anderen Menschen. Ich wollte mit dem Kopf durch die Wand. Und so häufig hatte das Leben etwas Anderes mit mir vor. Und wie oft fand ich es ungerecht, nur um hinterher festzustellen, dass es das Beste war, was mir passieren konnte.

Dankbarkeit für die lange Linie der Therpeut:innen in meinem Leben

Auch Dankbarkeit für meine Therapeut:innen, die lange Linie von ihnen, die mich so unglaublich in meinem Leben unterstützt haben, die meine Entwicklung mit ihrem Wissen und ihrem Mitgefühl, ihrer Liebe zu den Menschen begleitet haben. Sie haben so vieles möglich gemacht, mir so viel mitgegeben, was ich mittlerweile an andere Menschen weiter gebe.

So wird der Fluss der Dankbarkeit nicht unterbrochen und darf weiter fließen…

Dankbarkeit für die Lebenszeit, die ich bis hierher bekommen habe

Dankbarkeit kommt auch hoch, wenn ich meine jetzige Lebenszeit in mir fühle.

Ich bin fast 60 Jahre alt, das erschien mir früher als ein Alter, indem man langsam ganz, ganz alt ist und abdankt. Abdanken – was für ein Wort. Vielleicht bedeutet es, dass man mit fortschreitendem Alter, den Dank an das Leben besonders deutlich zu spüren beginnt? So jedenfalls ergeht es mir.

Dankbarkeit für immer wieder neue und inspirierende Menschen, die mich in der Auseinandersetzung mit mir weiterbringen, unterstützen.

Dankbarkeit für so viele Menschen in meinem Leben

Monika Stolina, mein Schreib-Coach, so würde ich sie nennen. Die, die mich mit ihrer ganz eigenen special Art immer wieder dazu bringt, dass ich am liebsten den ganzen Tag nur noch schreiben möchte. Und da ist es schon egal, über was.

Olivia Bryant, die durch ihre Forschungen über die weibliche Sexualität und ihr Wissen, das sie weiter gibt, mich tief unterstützt hat in meinen Wünschen und meinen Gefühlen, die alle mit meiner Sexualität, Sinnlichkeit, körperlichen Freude und Neugier zusammen hängen. Sie hat mir eine völlig andere Sichtweise auf den weiblichen Körper und die Möglichkeiten, Sexualität zu leben und zu erleben gezeigt.

Mein Tanzpartner und die Art unseres gemeinsamen Tanzes sind ein großes Geschenk in meinem Leben. Mein körperliches Hinhören, einfach nur durch die Bewegung unserer Körper, sein Führen, mein Mich führen lassen, auch das etwas, wofür ich oft große Dankbarkeit spüre. So viele Aha-Momente über mich und wie ich ticke, indem wir einfach Salsa und Kizomba tanzen.

Dank an meine Freundinnen

Meine unglaublichen Freundinnen, Britta, Annette und Nicola, die immer für mich da sind, wenn es überhaupt nicht mehr zu gehen scheint mit dem Leben, mit der Liebe, mit der Arbeit, mit anderen Menschen. Dieses tiefe Wissen, dass da immer ein offenes Ohr ist, ein mitfühlendes Herz, gibt so viel Kraft und Lebensmut, lässt mich die Angst vor der Zukunft vergessen. Ich bin nicht allein, das Leben schickt mir immer wieder diese wunderbaren Menschen.

Und ein Dank an mich und mein großes Herz

Mein Herz ist im Moment des Schreibens voller Dankbarkeit, es ist weich und empfänglich, wenn ich an all diese wunderbaren Menschen denke, die mein Leben bereichert haben. Sie ziehen vorbei wie eine Karawane, ich sehe ihre Gesichter, wie sie lachen, wie sie grübeln, wie sie zärtlich schauen und was sich sonst noch alles in ihnen ablesen lässt.

Ja, Dankbarkeit ist ein Begriff, der sich lohnt, ihn immer wieder tief zu erforschen, gerade wenn ich verzweifelt scheine, mich fühle, als wäre ich in einer Sackgasse gelandet.

Oder wenn mich ein geliebter Mensch verlässt, durch Trennung oder Tod. Mit Dankbarkeit an das zurück denken, was wir gemeinsam erleben durften. Denn all das Erlebte ist niemals weg, denn wir haben es tief in unsere Zellen aufgenommen. Wir können den Duft der Dankbarkeit riechen, den Geschmack auf der Zunge spüren.

Das kann uns niemand mehr nehmen, es ist da, es hat sich verkörpert und wirkt durch uns weiter. Es macht weich und empfänglich für die Wunder des Lebens, die uns immer wieder angeboten werden.

Ein Kommentar

  1. Ein wunderschöner Artikel, liebe Hilkea, und so viel Anlass zur Dankbarkeit, ich liebe es! Inspiriert trolle ich mich und denke über Dankbarkeit nach. Und übers Pur-Sein. Natürlich.
    Ich bin sehr dankbar, dich schreibend, lesend, kennenzulernen.
    Liebe Grüße

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert