Seit Anfang August bin ich in der Revisionsphase meines Buches. Ich gestehe, es macht unglaublich viel Spaß.
Schon allein, das Buch zu beenden, war aufregend. Nicht ständig zu denken, das muss noch rein, das kann noch gar nicht alles gewesen sein, ich werde an diesem Werk noch ewig schreiben….
Nein, Punkt setzen. Das reicht jetzt. Alles andere kommt in ein nächstes Buch.
Und was jetzt? Hilfe, ich bin Autorin! 🙃
Revision mit lautem Vorlesen
Also jetzt Revision. Sie macht wirklich Spaß. Ich starte nochmal ganz von vorne, lese mir selber laut vor. Dabei merke ich am allerbesten, was stimmig ist und was nicht.
Und vor allem wird mir so klar, dass es auch meine Betonungen sind, die das Buch lebendig machen. Und schon tauchen erste Fragen auf: Werden die Leser:innen das verstehen? Ist es zu salopp? Verstehen sie meine Sätze gar nicht, weil sie ohne Betonung keinen Sinn machen?
Ich lasse das alles Links liegen (warum eigentlich nicht rechts? Wäre doch völlig egal, Hauptsache es liegt und kommt mir nicht mehr in die Quere 🤔)
Also ich mache einfach weiter.
Und stelle fest, viele Stellen, die rot sind, weil ich noch jemanden fragen wollte, nochmal nachschauen wollte, sind klarer. Manches muss ich gar nicht mehr in den Büchern nachlesen, ich schreibe es einfach auf.
Anderes muss neu recherchiert werden, weil ich mein eigenes Geschreibe nicht verstehe. Oder ich lese: später einfügen.
Na toll.
Aber auch das macht Spaß, immer wieder Neues lernen, neue Verknüpfungen ziehen.
Und manches muss hinzugefügt werden, weil im Kontext klar wird, ich verstehe das zwar, aber ohne Vorkenntnis wird der eine oder die andere Leserin vielleicht etwas im Regen stehen und nass werden. Und das möchte ich nach Möglichkeit vermeiden.
Wie könnte ich das Buch noch bekannter machen?
Und nochmal zum Thema laut vorlesen. Ich habe die Idee für einen Podcast, wo ich einzelne Teile von Kapiteln lese. Und auch Videos für YouTube klingen interessant. Damit meine zukünftigen Leser:innen eine Orientierung bekommen, um was es sich handelt und wie mein Stil ist.
Ich stelle fest, auch in der Revision sprudeln die Ideen nochmal. Ich bin ganz fasziniert, dass auch dort die Inspiration einfach nicht nachlässt.
Vieles passt wahrscheinlich auch nicht mehr ins Buch hinein. Aber z.B. in einen Newsletter. Wenn du dich für mein Buch interessierst und das, was ich schreibe, über die Stimme, das Nervensystem, aber auch über andere Themen, dann bist du wahrscheinlich genau richtig in meinen nervenstarken News. Trag dich doch einfach ein. Und zwar genau hier:
Und ich bin so gespannt, wie viele Kapitel es am Ende werden. Denn ich habe mit keiner professionellen Software gearbeitet. Als ich damals begann, weil Corona mich auf einen Schlag arbeitslos machte, fing ich halt einfach an. Ein Word Dokument reihte sich ans Andere und dabei bin ich geblieben. Nun setzt ich sie aneinander und korrigiere.
Ich bin gespannt. Bei Seite 40 bin ich jetzt, aber erst im 6. Kapitel von über 20. So viel Schönes, so viel Inspirierendes liegt noch vor mir.
Und wenn ich durch bin, könnte ich wahrscheinlich gleich wieder von vorne beginnen.
Chancen und Gefahren der Revision
Die große Chance besteht darin, dass ich alles in einem Guss machen kann. Ich erkenne sehr genau, weil ich jetzt einfach von vorne nach hinten lese und korrigiere, was fehlt und was aber auch stimmig ist. Und mir kommen neue Ideen, weil ich im Ablauf bin.
Aber das ist auch eine große Gefahr. Es kommen lauter neue Themen auf mich zu und ständig die Frage, was braucht es noch und aus welchem Thema mache ich einfach ein neues Buch.
Und damit kommen auch immer wieder Selbstzweifel. Ist es gut genug? Wird man mich verstehen? Und das kann ganz schön blockieren. Sich auf einmal nicht mehr aussagekräftig finden, damit werde ich immer mal wieder konfrontiert.
Aber ich habe mir sagen lassen von Frauen aus meiner Schreibgruppe, die schon veröffentlicht haben, das sei normal.
Also nehme ich es so gelassen wie möglich hin und mache einfach weiter. Mit und ohne Selbstzweifel mal inspiriert und mal völlig uninspiriert. Einfach dran bleiben. Das ist das Rezept für mich in den kommenden Wochen.
Und was beschwere ich mich, ich bin eigentlich meistens inspiriert.
Und so ganz unter uns, ganz leise noch, denn man soll sich ja nicht selbst so loben: Manchmal liebe ich mein Buch, meine Schreibe und finde es einfach nur klasse.
Die nächsten Schritte
Und Hausaufgaben habe ich bekommen, von meinem Schreibcoach Monika Stolina.
Bei Amazon nach Keywords schauen und andere Autor:innen suchen, die ähnliche Themen haben. In welchem Verlag möchte ich erscheinen? Neben wem möchte ich stehen?
Und dann das Exposee schreiben. Das sind die nächsten Schritte.
Noch fürchte ich mich davor wein wenig, ich kann nicht genau sagen, warum. Ich merke es daran, dass ich nicht mit so viel Freude und Begeisterung an diese Aufgabe gehe, wie an die Revision.
Aber auch das wird sich lösen und dann geht es auch hier weiter. Aber jetzt erst einmal weiter lesen, revisionieren. Ja, auch in diesem Wort steckt die Vision.
Denn schließlich wird das, was ich schreibe, ein FACHBUCH MIT VISION.