Nun fange ich auch noch an Buch Renzensionen zu schreiben.
Ich wiederhole mich mal hier: als hätte ich nicht schon genug zu tun und zu schreiben.
Aber ….
- ich lese einfach gern,
- ich liebe Bücher und
- ich mag es, mich mit anderen über Bücher zu unterhalten.
- Ich liebe es auch, Bücher geschenkt zu bekommen.
Gerade gestern habe ich wieder zwei Bücher bekommen und eins ist heute schon ausgelesen. Das geht manchmal super schnell bei mir. Und da ich letztes Jahr bei Monika Stolina der erste Mal öffentlich Menschen erzählt habe, dass ich Autorin bin liegt es nur nahe, dass ich über Bücher schreibe, die mich berühren und beeinflussen und von denen ich den Menschen, die hier lesen gern erzählen möchte.
Ich mag echte Bücher
Und ich bin eine von denen, die Bücher gern in der Hand hält. Ich lese nicht gern am Laptop, ich habe kein Kindle (abgesehen davon, dass ich Amazon nicht mag oder eher Jeff Bezos), ich mag auch keinen Tolino (den hat meine 86-jährige Mutter) und auch keine sonstwie eingescannten Bücher oder eben E-Books).
Ich lese natürlich am Computer und hoffe, dass andere das auch tun. Sonst würde ich nicht so gern Blog Artikel schreiben und lesen, aber Bücher sind eben Bücher. Sie haben eine Form, sie haben einen Geruch, es ist schön, die Seiten umzublättern. Oft weiß ich noch, auf welcher Seite Dinge standen, die mich besonders berührt haben. Ich kann sie problemlos unterstreichen (ich weiß, das kann man auch digital und zwar so, dass es wie von Hand aussieht). Ich habe eigentlich fast immer einen Bleistift bei mir.
A propos Bleistift. Ich habe auch einen Kalender, den ich mit Hand führe. Natürlich mit Bleistift. Denn da bin ich abergläubisch. Wenn ich doch mal aus Mangel einen Kuli genommen habe, wurde der Termin prompt abgesagt und ich musste ihn durchstreichen. Ich HASSE durchstreichen. Ich radiere lieber weg. Dann kann ich sehen, dass es neuen Platz an einem Tag gibt, wie viel Platz es in einer Woche gibt. Das kann so schön sein ❤️
Mein eigenes Drehbuch im Buch
Ich liebe es, mir eigene Bilder, eigene Stimmfarben, eigene emotionale und energetische Räume vorzustellen. Gerüche, Geräusche, alles in meinem Kopf. Ich mag gern allein weinen, wenn mich etwas rührt oder wütend macht. Ich mag das Gefühl von mir selber, wenn ich mich mit den Heldinnen und Protagonistinnen so identifizieren kann, dass ich manchmal über Tage wie eine zweite Identität habe. Das ist wundervoll. Mich wie eine Göttin zu fühlen, wie eine mystische Figur aus längst vergangenen Zeiten, wie eine gerade frisch verliebte erfolgreiche Mittdreißigerin, wie eine toughe Mordermittlerin, die die Gefahr nicht scheut. All diese Seiten sind ja in mir irgendwie vorhanden, aber wer kann schon all diese Rollen in einem ganz normalen Leben spielen?
Was ich so lese
Und nun die interessante Frage, was ich eigentlich lese. Sehr Vieles. Ich liebe Triviales, ich liebe Liebesromane. Romantisch, witzig und teils sozialkritisch.
Und ich lese viel Fachliteratur. Ich mag Anatomiebücher, ich habe eine große Sammlung von Anatomie Atlanten. Das sind für mich so etwas wie Kunstbände. Die schaue ich mir manchmal einfach nur an.
Ich liebe Literatur über das Autonome Nervensystem. Darüber gibt es mittlerweile so viel interessante Bücher.
Ich liebe viele Formen von Frauenbüchern über Erotik und Sexualität. Auch gerade Populärwissenschaftliche Themen. Spirituell, wissenschaftlich, Erfahrungsberichte, Anleitungen. Ich habe verschiedene Bücher über Tantra mit großem Vergnügen gelesen.
Und früher habe ich total viel Belletristik gelesen. Sagt man das so? Als Jugendliche die gesamten Bücher von Herrmann Hesse. Die gesamten Bücher von Max Frisch. Von Ingeborg Bachmann. Ich war ein großer Fan von Christa Wolf, Irmtraut Morgner und Sarah Kirsch.
Ich habe Gedichte gelesen. Von ganz unterschiedlichen Menschen. Paul Celan, Rainer Maria Rilke, Rose Ausländer, Mascha Kaleko und noch vielen mehr, die mir jetzt nicht mehr einfallen.
Und ich habe irgendwann angefangen Biografien zu lesen. Das Leben anderer Menschen kann so unglaublich spannend sein.
Rundgang durch meine Wohnung
Ich habe überall Bücherregale, die Bücher werden immer mal wieder umgeräumt, ein Grund, warum ich manchmal etwas länger suchen muss bis ich einen bestimmten Titel wiederfinde 😏
Und wenn ich überall schreibe, meine ich überall.
Natürlich habe ich Bücher in meinem Arbeitszimmer, hier steht die gesammelte Anatomie, Neurologie und was sonst noch so dazu gehört. Psychologie, Kindesentwicklung, Embryologie, Bücher über die Stimme …
Und ich habe ein zweites Arbeitszimmer, in dem mein Klavier steht und wo es natürlich auch Bücher gibt. Zugegeben, der Hauptanteil sind Noten, aber für Musiker sind das die reinsten Bücher mit so unglaublich vielen und wunderschönen Informationen. Und auch sie fassen sich so schön an und können wunderschön aussehen.
Im Warteraum gibt es noch ein weiteres Bücherregal. Das dritte von der Sorte erspare ich euch. Mein damaliger Mann und ich haben diese Regale passgenau gebaut, weil wir jeden Platz nutzen wollten für die vielen Bücher, Noten und Ordner, die ich besitze 😊
Und weiter geht es mit der Küche. Natürlich stehen auch hier Bücher. Kochbücher und Backbücher. Wenn ich nicht arbeiten muss und viel Zeit habe, koche und backe ich nämlich sehr gern. Aber sehr groß ist die Bibliothek hier nicht 😅
Und dann gibt es das Wohnzimmer. Da stehen die Romane und alles, was irgendwie keinen anderen Platz gefunden hat. Auch dies Bücherregal wurde von uns persönlich genau gebaut, so dass die ganze Länger der Wand genutzt werden konnte. Ich bin heute noch sehr stolz auf diese Arbeit. Und es hat so unglaublich viel Spaß gemacht. Vielleicht werde ich in einem nächsten Leben mal Handwerkerin für Holz.
Ein Teil des Bücherregals verdient heute noch besondere Erwähnung. Die vielen Bücher von Karl May. Die habe ich als Kind verschlungen. Wie gern wollte ich damals Indianer sein. Natürlich Winnetou und auf keinen Fall seine Schwester Ntscho-Tschi. Die fand ich nur blöd, hübsch sein, sich verlieben und dann natürlich erschossen werden, wenn man den Mann schützt, der einen nicht mal wieder liebt. Das kam mir schon damals irgendwie nicht sehr geschickt und erstrebenswert vor.
Heute gruselt mich der Stil von Karl May, wenn ich aus Nostalgie nochmal ein Buch zur Hand nehme. Auch diese koloniale Überheblichkeit, was andere Kulturen betrifft ist schwer aushaltbar. Trotzdem bin ich ihm dankbar. Denn ich las alle 74 Bände und wurde damit zu der Leseratte, die ich heute immer noch bin. Und es machte mich fit für den Vorsitz des Karl May Fanclubs, den ich in der Schule gründete und deren Tests ich entwarf, um zu entscheiden, ob jemand aufgenommen wurde oder nicht. 😂
Kein Ende abzusehen, noch mehr Bücherregale
Und nein, das war es noch nicht. Jetzt kommen wir zu den etwas versteckteren Bücherregalen.
Fangen wir in meinem Weib-und-Schreib-Zimmer an. Hier stehen die Bücher, die ich immer mal brauche, viel Psychologisches, Meditationsliteratur, Tantra und meine Tagebücher, die ich schon an anderer Stelle dokumentiert habe.
Und hier die kleine aber feine Sammlung aus meinem Schlafzimmer:
Und ganz zum Schluss, Tata, ich habe auch Bücher auf der Toilette. Ich brauchte einfach mehr Platz. Und da ich nicht so viel Schminke habe, war noch reichlich Platz für Bücher 😂.
Das ist kein Qualitätsmerkmal von meiner Seite. Ich liebe Harry Potter, ich liebe Claire und Jamie Fraser und vor allem bin ich immer wieder fasziniert von Eve Dallas. Auch hier habe ich alles gelesen, auf deutsch und englisch.
Das war es jetzt aber wirklich, die Dusche scheint mir kein vertrauenswürdiger Ort für Bücher zu sein und der Flur ist voll mit Schuhregalen. Denn wenn ich schon nicht so viel Schminke habe, Schuhe habe ich in rauen Mengen. Ich liebe Schuhe
Vom eintauchen und austauschen
Und manchmal tauche ich so tief in Bücher ein, dass ich das große Bedürfnis habe, anderen davon zu berichten. Und als ich neulich auf dem Blog von Judith eine Buchempfehlung las, hatte ich sofort den Wunsch, es ihr nachzutun. Auch über Bücher schreiben, die mich bewegt, die mich teilweise sogar verändert haben, die mich fasziniert haben, die mir neue Erkenntnisse beschert haben.
Gerade lese ich ein tolles Buch über eine Dirigentin. Wow, davon werde ich auf alle Fälle berichten.
Viel Spaß also mit meinen ganz subjektiven Leseabenteuern. Ich freu mich über jeden Kommentar. Wenn auch ihr die Bücher kennt, wenn ihr sie mögt, wenn ihr sie blöd findet oder wenn ihr einfach mit mir und anderen “ins Gespräch” kommen möchtet. Nur zu … 😊
So viele Bücher. Wie schön. Geschichten und Lebenswerke von anderen Menschen. Lesen ist Meditation, und Inspiration. Es ist Wissen und Schauspiel. Ich finde es toll wie du diese Leidenschaft beschreibst. Ich liebe Geschichten und hatte früher das Gefühl, nur ins Bett gehen zu können mit mindestens einem Meter ungelesene Bücher neben mir. Heute bin ich Weltenbummler mit vielen Computern und darin vielen Büchern. Skoobe, Audible und Blinkist sind meine Orte in denen ich versinke. Meine ca. 2000 Bücher die ich mal hatte stehen zum Teil in meinem Kinderzimmer bei meinen Eltern aber die meisten sind an Kirchen, Secondhandbuchläden und in Tauschschränke gewandert. Es gibt soviel neues und wie du ja zeigst, sie brauchen einfach viel Platz. Freue mich auf deine Empfehlungen. LG