Ich gestehe, eigentlich liebe ich es, traurig zu sein.
Ich liebe meine Tränen.
Ich mag das Gefühl, wenn sie fließen.
Etwas in mir kommt in Fluss.
Vielleicht waren die Gefühle hart geworden,
durch Wut,
durch Enttäuschung,
durch dies ständige Sich-zusammen-reißen-müssen.
Und nun darf ich endlich wieder fühlen.
Ich fühle die Schwere meines Herzens,
mein ganzer Körper zieht nach unten,
ich gebe der Schwerkraft nach.
Ich weine, ich schluchze,
– manchmal jammere ich auch –
ich klage alles aus mir heraus,
manchmal klage ich auch an.
Ich heule, ich schreie,
ja, manchmal wird meine Trauer laut, sehr laut.
Und ich spüre mich in meiner Weichheit und Berührbarkeit.
Endlich wieder authentisch sein dürfen, ganz intim mit mir selber verbunden sein.
In den Tränen liegt eine Wahrheit,
es sind Perlen meiner Gefühle, die die Wange hinunter kullern.
Etwas darf sterben,
auf einmal ist sie da, die Akzeptanz, dass etwas sterben darf,
zu Ende gehen darf.
Und es gibt Raum,
es gibt Platz für Neues,
Platz, die Richtung zu ändern.
Endlich Raum für Verwandlung.
Was für ein Prozess voller Erhabenheit.
Ja, ich gestehe, ich liebe Traurigkeit.
Bei mir und bei anderen Menschen.
(danke an Monika Stolina für die wunderbare Inspiration)