Dieser Mann

Kriegenkel, Trauma, Gedicht, Rose
Auch dieser Mann, ein Kriegsversehrter wie ich.
Ich selbst, eine Kriegsversehrte
Aufgezogen von diesen Wesen, die mir das Misstrauen eingepflanzt haben.
Mit jedem Tropfen Muttermilch hinein gefüttert,
zur Not mit Gewalt gestopft, wie eine Weihnachtsgans
Mit Misstrauen und Gefühlen der Unzulänglichkeit.
Kommt her, all ihr Männer, die ihr diese einzigartige und verbindende Verletzung vor euch hertragt wie einen Kriegsorden.
Ihr gebt euch wie Helden, die ihren Ruhm einfordern, dafür dass sie noch leben.
Gebt mir all eure Projektionen, ich werde sie groß auf meine Leinwand werfen.
Nehmt mich als Komplizin eures Geschicks.
Willig werde ich Kanonenfutter
Ich weiß um euer Schicksal, ist es doch mein eigenes.
So werfen wir uns gegenseitig den Wölfen und Kanonen zum Fraß vor.
Immer auf der Suche im Ozean unserer Gefühle, treiben wir dahin.
Ich will es mit dir treiben, die Leidenschaft spüren statt der Einsamkeit,
die Verbindung spüren statt der Trennung,
diese Trennung, die nicht anders kann,
die schon immer da war.
Ich weiß dich nicht, du weißt mich nicht.
Wir zwei Unwissenden, die sich für einen Moment aneinander satt fühlen.
Verlorene Seelen allemal, die sich für kurze Zeit berühren.

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