“Dass ein Mensch seine Türen selber öffnet”

Heute morgen im Kreis der Schreibenden. Ein Kreis von Frauen. Wir alle schreiben unser Buch. Unsere Stimme möchte gehört werden. Wir haben etwas zu sagen.

Und dann am Ende kam dieser Text. Von Günther Weisenborn. Der letzte Satz lautete in etwa: “dass ein Mensch seine Türen selber öffnet, dieser himmlische Genuss.”

Berührt sein durch Worte

Und dann kamen meine Tränen. Keine Ahnung woher, warum und wieso. Sie waren einfach da. Für einen winzigen Moment diese Berührung spüren. Etwas in mir wurde berührt. Mein Thema beim Schreiben gerade ist Kommunikation. Ich hatte mir Stichworte gemacht darüber: Kommunikation, ein Unterpunkt ist: Berührung. Die Unterpunkte heißen unter anderem: durch Worte, durch Hände, ich mich selber (auch beim Singen)

Und da ist sie, die Berührung, die Berührung durch Worte. Immer wieder kommen Worte zu mir. Durch Autoren und Autorinnen. Heute morgen hatte ich eine illustre Runde. Erst kam Paul Celan, gemeinsam mit ihm erschien Ingeborg Bachmann, eine ganz alte Freundin meiner Jugend. Paul Celan, ein Dichter, von dem ich damals mit unter 20 Jahren viel gelesen habe, sein berühmtes Gedicht “Die Todesfuge” hat mich immer wieder begleitet.

Enge Freunde meiner Jugend

Und heute nun Günther Weisenborn, ein Mensch, der mit engen Freunden meiner Jugend Bertold Brecht, Hanns Eisler gearbeitet hat. Ich nenne sie enge Freunde, denn ich habe sie gelesen, ich habe Texte von ihnen öffentlich rezitiert, ich habe Lieder von ihnen gesungen, ich habe meine Diplomarbeit über das Hollywood Liederbuch geschrieben. Sie waren wie Freunde in meinem Leben. Ich habe sie ins Exil begleitet. Und heute ein neuer Freund, der auch schon lange seine Stimme nicht mehr erhebt.

Und ich bin neugierig, ich bin im Aufbruch, ich bin glücklich, dass etwas in mir berührt werden kann. Ich warte auf alte und neue Freunde in dieser Reise mit Monika Stolinas Schreibkurs und den wunderbaren Frauen.

Und welches Buch genau möchte aus mir hervortreten? Ein Fachbuch wird es sein, so viel ist klar. Aber was für ein Fachbuch wird es sein, was durch so viele Freundinnen und Freunde aus meiner Jugend begleitet wird? Inspiriert wird. Irgendwie kommen sie zu Wort. Ich weiß noch nicht wie.

 

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